Bewegtes Lernen
Von der Kindheit bis ins hohe Alter spielt die körperliche Bewegung, die Geschicklichkeit, die Kräftigung unserer Muskulatur und vor allem die Koordination von Sinneswahrnehmungen und gezielter Bewegung eine wichtige Rolle. Bewegung, Spiel und Sport leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie sind die Voraussetzung für das Lernen. Angesichts gravierender Veränderungen in der Bewegungswelt von Kindern und Jugendlichen gilt es, der Bewegung, dem Spiel und Sport, vor allem auch im Schulleben, einen hohen Stellenwert einzuräumen.
„Bewegung – das Tor zum Lernen“ ist einer der Grundpfeiler unserer pädagogischen Arbeit. Nicht nur im regelmäßig stattfindenden Sport- und Schwimmunterricht kommen die Kinder an der Elisabethschule in Bewegung und können ihre Kräfte und Geschicklichkeit trainieren und verbessern. Im gesamten Unterricht beachten wir, wie wichtig Bewegung für die Kinder ist.
Die Wechselbeziehung von Bewegung, Rhythmik, Sprache, Musik und der Umgang mit Materialien und Instrumenten, die die Wahrnehmung und die Geschicklichkeit fördern, dienen allgemein einer ganzheitlichen Erziehung. Kurze Bewegungszeiten unterbrechen mit Fingerspielen, Entspannungsübungen, Tänzen u.a. täglich längere Stillarbeitsphasen oder anstrengende Unterrichtsgespräche. So können die Kinder ihrem Bewegungsbedürfnis nachgeben, sich entspannen und wieder in Schwung kommen. Dieses erreichen wir auch durch unsere so genannten „Räuberpausen“. Das sind kurze außerstundenplanmäßige Bewegungspausen auf dem Schulhof, die vor allem im 1. Schuljahr – aber auch in den höheren Klassen nach langen Konzentrationsphasen (z.B. Lernzielkontrollen) – durchgeführt werden.
Bewegungsscheue, konzentrationsschwache, aber auch schüchterne Kinder zu fördern ist uns ein wichtiges Anliegen. Oft genug beobachten wir, dass bei wachsender körperlicher Stabilisierung auch eine Verbesserung der schulischen Leistungen eintritt.
Bewegtes Lernen findet aber auch im „normalen“ Unterricht statt. Es wird zusätzlich durch folgende Unterrichtsformen ermöglicht, die außerdem das selbstbestimmte Lernen in den Vordergrund stellen und eine gute Differenzierung ermöglichen:
- Lernen im Stationsbetrieb: An mehreren Stationen werden zu einem Thema verschiedene Aufgaben angeboten, die die Kinder in selbst gewählter Reihenfolge bearbeiten. Dabei gibt es Pflicht- und freiwillige Aufgaben. So sollen das Lernen mit allen Sinnen und die Selbstverantwortung der SchülerInnen für ihren Lernprozess gefördert werden.
- Werkstattunterricht: Hier wird ein Thema über einen längeren Zeitraum bearbeitet. Die Kinder arbeiten dabei auch fächerübergreifend (Sach-, Sprach-, Kunst-, Musik-, Sport- und/oder Mathematikunterricht). Bücher, Lexika, Spiele, Bilder, Lernsoftware, das Internet und gezielte Aufgabenstellungen unterstützen sie bei der selbständigen Erarbeitung eines Themas. Die Kinder können so unterschiedliche Schwerpunkte setzen und ihren persönlichen Interessen an einer Sache mehr Spielraum gewähren.
- Freie Arbeit: In diesen Zeiten entscheiden die Kinder selbständig, welchen Lernbereichen und Aufgaben sie sich zuwenden wollen.
- Tagespläne und Wochenpläne legen dabei ein Arbeitspensum fest.
Alle diese Arbeitsformen ermöglichen den Kindern, ihre Arbeit frei einzuteilen, sich eigene kleine Erholungspausen zu schaffen, vom Platz aufzustehen, um sich Material zu holen oder um in eine andere Arbeits- oder Ruheecke zu wechseln und sich auf diese Weise Bewegung zu verschaffen.